Back- und Bierbraukunst im Hefehaus
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© privat
Seit einem Jahr betreibt Veronika Dörfler ihr Hefehaus am Hauptplatz in Feldkirchen.
Nach ein paar Jahren unterwegs in der Tourismusbranche beschloss die Feldkirchnerin Veronika Dörfler, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und als Bäckerin selbständig zu werden: „Ich habe bei der Bäckerei Wienerroither meinen Lehrabschluss nachgeholt und dann die Meisterprüfung in Graz erfolgreich abgeschlossen.“
Schwieriger Beruf
Als Quereinsteigerin in der Berufswelt der Bäcker war Veronika vor zwei Jahren aber eher die Ausnahme: „Acht Jahre lang gab es in Kärnten keine Bäcker-Meisterprüfung, es will einfach keiner mehr diesen Beruf als Bäckermeister ausüben.“ Sie nahm die Doppelbelastung mit Lehre und Meisterprüfung und stressigen Arbeitszeiten gerne in Kauf und arbeitete voller Eifer auf ihren Traum einer eigenen Bäckerei hin.
Start bei Null
Hanno Schobers Bäckerei stand zum damaligen Zeitpunkt schon etwas länger leer, Veronika sah darin die Gelegenheit, den alten Bäckerei-Räumen neues Leben einzuhauchen: „Da keine Geräte mehr vorhanden waren, startete ich bei null. Aber dadurch konnte ich alles so gestalten, wie ich mir meine Traum-Bäckerei immer vorgestellt habe: Alles transparent, es wird direkt im Verkaufsraum gebacken, man hat Einblick in die Produktion, man sieht den Ofen, die Teige.“
Lange Teigführung
Ein weiterer Pluspunkt: „Durch die lange Teigführung ist keine Nachtarbeit notwendig. Die Teige werden am Nachmittag stressfrei für den nächsten Tag vorbereitet, in der Früh wird frisch gebacken, um 10 Uhr öffnen wir die Türen und es gibt frisches Brot.“ Aus diesem Grund sind ihre Öffnungszeiten immer mittwochs bis freitags erst ab 10 Uhr. Nur am Samstag wird früher geöffnet: „Jeden Samstag gibt es ab ca. 7.30 Uhr frische Handsemmeln, passend zum Wochenmarkt in Feldkirchen.“ Dörfler erklärt weiter: „Durch die lange Teigreife, die in der Kühlung stattfindet, sind meine Backwaren auch leichter verträglich.“
Alles Bio
Nachdem die gesamte Bäckerei biozertifiziert ist, kommen natürlich nur Bio-Produkte in ihre Teige. Diese bezieht Veronika hauptsächlich beim Viktorhof Prasser in Kappel am Krappfeld. Gerne kommen bei ihr auch spezielle Brotgewürze zum Einsatz: „Mit meinen Produkten habe ich versucht, mir eine eigene Nische am Markt zu schaffen und mich vom normalen Markt abzuheben. Auf keinen Fall will ich mit den Supermärkten oder anderen großen Bäckereien konkurrieren.“
Bio-Bier
Überschüsse werden über die „To good to go“-App vertrieben. „Ich achte aber natürlich sehr darauf, dass kaum etwas übrig bleibt.“ Tatkräftig zur Seite stehen Veronika dabei eine Verkaufskraft, eine Bäckerin sowie ihr Partner Daniel Knaller, der so ganz nebenbei hier noch Biobier braut. Denn Brot und Bier passen ja sehr gut unter einem Dach zusammen: „Früher wurde das immer so gemacht, denn bei beiden Produkten braucht man ähnliche Rohstoffe – Weizen und Hefe. Darum haben wir das einfach mal probiert und es kommt sehr gut an.“ Aktuell sind Witbier und Pale Ale im Hefehaus erhältlich.
Zukunftsgedanken
Seit einem Jahr ist Veronika nun mit ihrem Hefehaus in Feldkirchen vertreten: „Mein Hauptziel ist es nach wie vor, die Feldkirchner und alle aus der Umgebung mit köstlichen, frischen Brotsorten zu versorgen, aber vielleicht auch zum Sommer hin die ein oder andere Veranstaltung zu organisieren.“
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