Schwarzer Tee, aber regional

Die heimische Natur bietet unzählige Kräuter für den Teegenuss in der kalten Jahreszeit. Fermentiert man Teeblätter selbst, kann man ein Pendant zu schwarzem Tee kreieren – ganz regional aus dem eigenen Garten.
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Im heimischen Garten finden sich viele Schätze für den Teegenuss.

Schwarzem Tee werden einige positive Eigenschaften nachgesagt. So soll er belebend, antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Der Unterschied zwischen schwarzem und grünem Tee liegt dabei nur der Herstellung: während die Blätter für grünen Tee getrocknet werden, durchlaufen sie für schwarzen Tee eine Fermentation. Kräuterexpertin Christina Wildhaber aus Brückl erklärt, wie man Teeblätter als Alternative zur Importware selbst fermentieren kann.

Blättersammlung
Essenziell bei der Herstellung von Tees – getrocknet oder fermentiert – ist die Qualität der Blätter. „Man muss unbedingt darauf achten, wo man die Blätter sammelt. Neben Straßen oder auf Wiesen, auf denen Gülle oder Dünger ausgebracht wird, ist es zu vermeiden“, erklärt Wildhaber. Idealerweise sammelt man die Blätter an einem trockenen und sonnigen Tag, dann ist ihr Inhaltsstoffgehalt höher. Neben den Blättern der Stachel- und Himbeere eigenen sich aufgrund ihrer Größe auch die Blätter der Brombeere besonders gut zur Fermentation.

Brombeerblätter können auch im späten Herbst noch gesammelt werden.

Brombeerblätter können auch im späten Herbst noch gesammelt werden.

Wärme und Ruhe
Die Blätter werden zunächst gewaschen und trockengeschleudert. „Nach dem Schleudern knete ich die Blätter kurz an und bearbeite sie mit dem Nudelholz, um ihre Zellwände aufzubrechen“, erläutert die Expertin. Die Blätter sollen eine leichte Feuchtigkeit behalten. Man nennt diesen Zustand „nebelfeucht“. Danach werden sie auf ein feines Leinentuch aufgelegt und darin fest eingerollt.

Die einzelnen Stadien der Blättervorbereitung.

Die einzelnen Stadien der Blättervorbereitung.

Wildhaber erklärt: „Man macht eigentlich eine Wurst, die man fest zubindet.“ Diese legt man zwei bis drei Tage an einen warmen Ort mit konstant 30-35 Grad.

Fest in einer

Fest in einer "Wurst" eingerollt, ruhen die Blätter.

Reine Geschmackssache
Nach Ablauf der Zeit rollt man das Leinentuch aus, kontrolliert die Blätter und entscheidet je nach Geschmack, ob man länger fermentieren möchte. Je nach Dauer wird der Tee stärker. Für eine Verlängerung besprüht man die Blätter mit Wasser, rollt sie ein und lässt sie für weitere ein bis zwei Tage in der Wärme. Nach fünf Tagen ist der Prozess abgeschlossen. „Danach müssen die Teeblätter ganz schnell bei 40 Grad getrocknet werden bis sie raschel-trocken sind. Ich verwende dafür einen Dörrapparat“, so Wildhaber. Den fertigen Tee luftdicht und lichtgeschützt aufbewahren.

Tipp der Expertin: getrocknete Blüten peppen jeden Tee optisch auf.

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